Dream & Soul

Nala

Porträt von Simba

Zunächst einmal sei gesagt, die Anschaffung eines Flat-Coated Retrievers ist eine ...

F
abelhafte Entscheidung. Er ist ein
L ebhafter und
A usdauernder Hund. Das
T emperament ist für manchen Besitzer etwas zu
-
C haotisch. Einige sagen, er wäre eine
O ffenbarung. Kinder lieben diesen
A nhänglichen und
T oleranten Spielgefährten, der im jagdlichen
E insatz hervorragende
D ienste leistet.
- Flat-Coated Retriever brauchen keinen
R esoluten sondern einen
E infühlsamen
T rainer. Sie sind
R obust,
I ntelligent und
E igentlich eine
V erführerisch
E legante
R asse.

Nala

heißt eigentlich
„Dark Noble`s History-Hope”
und wurde am 02.07.2010 gewölft.
aus:
Mutter: Dark Surprise Bright Flower (Lilja)
Vater : Dark Noble`s Final Mission (Jasper)

Am 27.Aug.2010 im zarten Alter von 8 Wochen war es endlich soweit und wir durften Nala abholen.
Für sie war alles neu , und für uns ebenso.
  • Ein „neues“ Zuhause,
  • ohne Geschwister,
  • weg von Mama
  • andere Menschen und
  • dann noch ein „anderer“ Hund.
Aber sie hatte ja noch ihr „Schmusetuch“, mit dem Nestgeruch von Mama und ihren Geschwistern. Es war auch für uns eine wunderschöne, aber manchmal auch anstrengende Welpenzeit.
Anstrengend eigentlich nur in einem Punkt, weil die Stunden am Tag so schnell verflogen und ich des öfteren vergessen hatte, Nala zum pieseln herauszulassen. -Wurde halt öfter mal gewischt.- Es war aber auch einfach zu schön „unsere Beiden“ beim spielen zu beobachten.
Obwohl ich mir lange Zeit Gedanken darüber gemacht habe, ob die Entscheidung mit dem 2. Hund die richtige war, denn Simba war ja zu dem Zeitpunkt auch schon 6 Jahre alt .Außerdem war und ich betone „war“ Simba zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig introvertiert.

Es hat dann aber nur 1 Tag gedauert, bis Nala das Körbchen von Simba in Beschlag nehmen durfte. Nicht etwa weil wir nur 1 Liegestätte haben, nein man bzw. Hund gönnt sich ja sonst nichts, unsere „beiden Damen“ haben 6 Liegestätten !!! Im Haus verteilt.
Ihr seht schon, wo wir sind, sind meist auch unsere Hunde nicht weit. Simba hat sich dann ihrem Schicksal ergeben, hatte sie doch schnell begriffen, daß das „Kleine Schwarze“ bleibt.
Heute, gute 18 Monate später sind wir uns sicher,
JAAAAAAAAAA
es war die richtige Entscheidung.
Die Beiden sind ein richtiges Dream-Team.
Simba holt inzwischen nicht nur Pocket-Dummys, nein, mittlerweile bemüht sie sich auch die Standard-Dummys zu bringen. Es ist einfach nur schön zuzusehen, wie sie sich abmüht.
Wir hätten nie nie nie nie nie gedacht, daß sich unser „Oldie“ so toll entwickelt. Zudem sind wir noch in besonders glücklicher Lage, weil Nala fast jeden Tag der Woche Kontakt zur Schwester, Mama, Oma und zum Bruder hat. Und wer hat schon solches Glück ???
Nala hatte so ca. die ersten 6 Monate (auf anraten des Züchters ) meine „Volle“ und auch „Alleinige“ Aufmerksamkeit - und das war auch gut so.

„Alles was uns der Züchter verkauft, ist ein absolut
unfertiger Entwurf, so eine Art Skizze,
es liegt an uns, daraus einen braven Hund
zu machen.“

-Eberhard Trumler-

Welpen

prägen und erste Erziehungsmaßnahmen folgten:
  • U.a. waren wir „städterln“. Auf der Fußgängerzone haben wir die Welpen an Drehtüren, Schiebetüren, Passagen etc. gewöhnt.
  • Auch ein Frühstücksbesuch im Einkaufszentrum wurde unternommen.
  • Die Hunde-Babys bekamen eine Kaustange und blieben brav unter unseren Stühlen liegen, ca.45 Min., was ich schon als tolle Leistung empfand.
  • Auch einige diverse Einkaufszentren haben wir „unsicher“ gemacht.
  • Es wurde Aufzug-fahren, Treppen und Treppen-laufen geübt, desweiteren sind wir durch die Schiebetüren mehrfach herein- und wieder heraus gelaufen.
Vielfach blieben die Leute stehen und sahen uns amüsiert zu. Von: „Ohh, sind die aber süß, und alle schwarz (3 Geschwister) sind daß Geschwister??? Ja, wir erregten schon so manches Mal Aufsehen mit „unseren Zwergen“.
Schön war`s, die Welpenzeit.
Ja, irgendwann ging es dann auch ans Eingemachte. Schließlich wollte und sollte ja auch die Steadyness trainiert werden. „Sitz“ und „Bleib“ wurde geübt, erst „ohne“ und später dann „mit“ Ablenkung. Kleine Apportierübungen wurden eingebaut etc. Was man halt mit kleinen Retrievern so übt.
Der schönste Prägetag für die „Zwerge“ war, glaube ich, der Kaisergarten. Eine Art Zoo, mit etlichen verschiedenen „Tieren und Tier-Gerüchen“. Wir ließen uns ausnahmsweise mal von unseren „Kleinen“ führen, die konnten ihre Tour einmal selbst bestimmen. Es war so spannend, ein Duft war interessanter als der andere (Kaninchen, Meerschweinchen, Enten, Gänse, Hühner, Schweine, Ziegen, Rotwild, Damwild, Luchs, Wolf und Biber etc.). Nach dieser „anstrengenden“ Tour, fielen die meisten Welpen, -kaum am Auto angekommen- in einen „Koma- ähnlichen“ Schlaf. Also ich möchte behaupten, Nala hat im Schlaf gelächelt wie ein Baby,mit zuckenden Mundwinkeln und Pfoten, die selbst im Schlaf noch rannten, und rannten, vielleicht weg vom „bösen Wolf ???“

„Je lustvoller das Spiel mit dem Menschen ist,
und je mehr erstes Lernen als Spiel empfunden wird,
umso größer wird die künftige Lernfreudigkeit
des Hundes.“

-Eberhard Trumler-

Ja, so ging sie dahin,

die schöne Welpenzeit, 4 Monate alt war Nala zu jener Zeit, als mich eines Nachts ein „Treppensturz“ im wahrsten Sinne des Wortes zu Fall brachte.
Lange Rede kurzer Sinn - ich glaubte, die letzte Stufe erreicht zu haben und uups, da war plötzlich noch eine. Tja und dann lag ich da. Mit Hilfe von meinem Mann und meinem Sohn (der mir sofort ein Kühlpack) brachte, wurde ich auf die Couch gehievt und dachte noch, wird sicher gleich besser. Mein Aufstehversuch sollte mich eines besseren belehren.Gruselig war es, als ich es knacken hörte, tja und spätestens da wußte ich, es war irgendetwas gebrochen. Schei........ Nun mußte ich klein beigeben und mich wohl oder übel zum Krankenhaus fahren lassen, früh morgens um 4.30 h. Hatte allerdings den Vorteil, daß ich an der Notfall-ambulanz angekommen, um diese Zeit sofort und ohne Wartezeit behandelt wurde.Grins (wenigstens ein Vorteil, wenn ich auch auf diesen gerne verzichtet hätte).
Ich „durfte“ mir noch aussuchen, ob Gips oder Schiene und wurde auch über die Vor- und Nachteile aufgeklärt. Als ich dem Arzt dann sagte, daß ich 2 Hunde hätte, die bewegt werden wollten, entschied er sich dann für die Schiene.

- Also hieß es erst mal auf die „chirurgische Station“.
- Schwellung des Fußes abwarten.
- Eine Woche später wurde operiert und mit 6 Schrauben die Knochen an der Bruchstelle zusammengehalten.
- Nach weiteren 6 Tagen mit einer Teilbelastung bis 15kg für 7 Wochen !!!! durfte ich nach Hause.
Mein Gott, was waren 7 Wochen lang.
Ausgerechnet in dem Jahr war der Winter dann extrem. Als ich hätte laufen dürfen, fiel Schnee und da ich mit Krücken sowieso erst mal wieder laufen lernen mußte, beschloß ich dann bei dem Wetter lieber im Haus zu bleiben.Zum Glück wurde Nala jeden Morgen von meine Freundin zur Gassi-Runde abgeholt, so konnte sie wenigstens mit ihren Geschwistern spielen. Mit Simba ging mein Mann vor der Arbeit eine Runde. Mittags gingen dann unsere Kinder mit beiden Hunden. Es war, wie ihr euch sicher denken könnt nicht die Optimallösung.
Simba war ja genügsam und Nala verhielt sich für einen jungen Flat auch klasse. Ich machte mit Nala zwar von der Couch aus kleine Suchspielchen, versteckte hier und da ein paar Leckerli unter Plastikbechern oder auf den ersten Treppenstufen, es war aber nicht so wirklich das „gelbe vom Ei“. Als ich dann „fußtechnisch“ wieder einigermaßen fit war, hatte ich mit Nala vieles nachzuholen. Ich hatte ja fast 4 Monate (eigentlich die wichtigsten Entwicklungsphasen) komplett versäumt.
Als ich die ersten Spaziergänge wieder mitgehen konnte, verhielt sich Nala in meinem Beisein komplett anders als bei der Freundin. Ich wollte dann nicht sofort die Chef-Position herauskehren und wartete erst mal ab. Es war dann etliche Wochen später alles wieder im Lot zwischen Team Mensch-Hund - dachte ich.
Dann ging es ans Eingemachte und in der Hundeschule habe ich dann bei der Steadyness und Dummy-Arbeit gemerkt, daß gar nichts in Ordnung war.
- Sie sprang ein, wollte das Dummy nicht abgeben.
- Ist mit dem Dummy nicht auf direktem Weg zu mir zurückgekommen, sondern hat sich mit dem Dummy lieber in den Wald verkrümelt.
- Etliche Male war ich frustriert, aber es half nichts.
Wir mußten einfach üben, üben und nochmals üben. Nach weiteren 8 Wochen intensiven Trainings war zum ersten Mal „Land in Sicht“ und mittlerweile hatte sie das „festhalten“ und das „korrekte“ abgeben des Dummys gelernt. Es fing endlich wieder an Spaß zu machen, mit Nala zu arbeiten. Stück für Stück kam man sich wieder näher. Als der Gehorsam wieder einigermaßen stimmte, konnten wir auch das jagdliche Training wieder aufnehmen. Nach anfänglichen „Berührungsängsten“ meinerseits (bzgl. des „Wildes“), klappte es, je öfter wir übten immer besser. Die jagdliche Arbeit macht uns beiden sehr viel Spaß. Am Bringen bzw. Ausgeben von Nutzwild müssen wir noch ein wenig korrekter arbeiten. Bis zur Jugendprüfung im Oktober sollte es dann aber klappen.
Wir schreiben inzwischen Nov. 2011
Nala ist gute 16 Monate jung und nach einigen Prüfungen steht heute die Röntgenuntersuchung auf HD und ED an. Dazu wurde sie vom Tierarzt unseres Vertrauens Frank Höfel in Narkose gelegt. Anschließend hat sie ziemlich schnell wieder das volle Bewußtsein erlangt. Wenn auch noch ein wenig taumelig auf allen vier Pfoten, heißt es nun ca. 4-6 Wochen auf die Ergebnisse warten.
16.Dezember
Die Ergebnisse von Nala sind heute gekommen.
Voller Spannung das Kuvert geöffnet ( es ist ja bald Weihnachten ) und.......
Supi, Dupi, unser Schneckchen ist Rechts & Links (A2) also HD frei.
ED-Befund Rechts = Grenzfall & Links = frei.
Nun kann Weihnachten kommen, ein tolles Geschenk.
Mittlerweile weiß ich genau wie sie tickt. Ist halt mein „Seelenhund“
und wenn es mal nicht rund läuft, ja dann gibt es im www auch noch jede Menge Hilfe zu finden.
Inzwischen hat sie bzw. haben wir einige Prüfungen hinter uns und üben derzeit weiter für die nächste jagdliche Prüfung.

-- Ende 2011 --

Nala's Prüfungen

Nala hat die nachstehenden Prüfungen abgelegt.
Die einzelnen Berichte dazu sind im Blog abgelegt.
Hier der direkte Link

2014
Nala's 1200m Langschleppe

2013
Working Test "Haus Unterbach"
Arbeitsprüfung mit Dummies
MERADOG Working Tour
Nala's 800m Schleppe

2012
Nala's Brauchbarkeit §7
Nala's BLP/R - Bringeleistungsprüfung

2011
Nala's Begleithundeprüfung
Nala's Wesenstest
Nala's JP/R
Nala's Formwertbeurteilung

 

Rassebeschreibung „Flat-Coated-Retriever“

Widerristhöhe:
Rüde : ca.59 - 61.5 cm
Hündin : ca.56,5- 59 cm
Gewicht:
Rüde : ca 27 - 36 kg
Hündin : ca.25 - 32 kg
Alter:
ca. 10 - 12 Jahre
Ursprungsland:
England
Fell:
Leberbraun oder schwarz
Verwendung:
Apportierhund zur Flintenjagd und Begleithund
Der Flat Coated Retriever ist ca. im 19. Jahrhundert durch die Kreuzungen des Wavycoated Retrievers ( St. Johns Dog ), mit Settern und collieartigen Hunden in England entstanden. Vor und zwischen den Weltkriegen war der Flat Coated Retriever als eleganter Arbeitshund beim englischen Adel sehr beliebt und weit verbreitet. Mit fast jedem Flat wurde gearbeitet und sehr viele wurden auch auf Ausstellungen präsentiert. Es wurde zu gleichen Teilen auf Arbeitsanlagen und auf Aussehen gezüchtet.
Dadurch ist ein echter Dual Purpose Hund entstanden, was soviel bedeutet wie, : heute eine Jagdprüfung laufen, morgen an einer Ausstellung teilnehmen und in beiden Fällen hervorragende Ergebnisse präsentieren.
Während des 2.Weltkriegs und in der Nachkriegszeit verschwanden leider fast alle Flat - Coated - Zwinger. Den wenigen Züchtern, die unter schwierigsten Bedingungen weitergemacht haben, ist es zu verdanken, daß diese wunderbare Rasse nicht ausgestorben ist. Zu Beginn der 80-er Jahre, gab es in England einen „Flat-Boom“, als „CH. Shargleam Blackcap“ auf der Crufts Dog Show in Birmingham der „Best“ in Show“ wurde.
Der Flat Coated Retriever ist ein passionierter Jagdhund mit unermüdlichem Finde- und Apportierwillen. Er ist einerseits sehr temperamentvoll und andererseits unheimlich sensibel. Vor allem in seiner Jugend kann er schon Mal große Anforderungen an die Geduld und das Einfühlungsvermögen seines Besitzers stellen. Mit liebevoller Konsequenz wird aus dem gelehrigen Temperamentsbündel jedoch ein verlässlicher, aufmerksamer Jagdbegleiter und ein anhänglicher Familienhund. Als reiner Familienhund ist der Flat jedoch nicht geeignet. Durch seine hohe Arbeitspassion und sein Temperament sollte er eine Aufgabe haben und beschäftigt werden.
Geeignet sind :
die Dummyarbeit, bei der man den Hund seinen Veranlagungen nach optimal fördern und fordern kann.
die Rettungshundearbeit, aber auch Obedience und Agility und weitere Hundesportarten sind geeignet. Wichtig ist, daß er sowohl körperlich, als auch geistig ausgelastet wird, dann ist er ein ruhiger Familienhund.
Ohne diese Beschäftigungen kann der Flat zum Nervenbündel werden.
Er ist ein schnell abzurichtender Apportierhund, der in jedem Gelände verwendbar ist, mit dem typischen sanften Wesen aller Retriever-Rassen. Da der Flat Coated Retriever ein sehr sensibler und sehr führerbezogener Hund ist, versteht es sich von selbst, daß er nicht für die Zwinger- ,oder Kettenhaltung geeignet ist. Zu erwähnen sei noch seine Kinderfreundlichkeit, die man aber nicht überstrapazieren sollte. Als Schutzhund ist er nicht geeignet.
Bei der Niederwildjagd, vor allem aber bei der Entenjagd ist er in seinem Element. Wasserliebend und neugierig wie er ist, wird er das erlegte Wild seinem Führer schnell zutragen; apportieren.

FCI – Gruppe 8 // Sektion 1
Standard-Nr. 121
Apportierhunde-Stöberhunde-Wasserhund

Flat – Coated – Retriever
Not just a dog, but a Lifestyle !
Elegance in Fur.
Wet, wild, wise and wonderful.
Flatcoats are the clown prince of dogs.

(Unknown)

Rassebeschreibung „Flat-Coated-Retriever“

FCI - Standard Nr. 121 / 29.01.1999 Der etwas „Andere“ Standard
Allgemeines Erscheinungsbild :
Ein aufgeweckter, reger Hund von mittlerer Größe mit intelligentem Ausdruck. Zeigt Kraft ohne schwerfällig zu wirken zeigt Rasse ohne dabei schmächtig zu sein.


Man darf sich nicht beirren lassen - ein Welpe zeigt dieses Erscheinungsbild zu Anfang keinesfalls. Erstens muss er wachsen und zweitens muss der „intelligente Ausdruck“ erst noch eingeübt werden. Ein Flat „tut im Allgemeinen nur so“, als wenn er Sie nicht verstehen würde, aber der intelligente Ausdruck muss wirklich erst langwierig einstudiert werden. Verlieren Sie nicht die Geduld. Falls Sie Hobbyfotograf sind, kaufen Sie sich am besten eine digitale Kamera.
Verhalten / Charakter :
Rundherum ausgestattet mit den natürlichen Eigenschaften
eines Jagdhundes. Optimismus und Freundlichkeit wird durch enthusiastische Rutenbewegung demonstriert.

Ich weise darauf hin, dass der potentielle Welpenkäufer darauf aufmerksam gemacht werden sollte, dass - sobald der Hund „Couchtischhöhe“ erreicht hat - wertvolle Gegenstände aus Porzellan, volle Kaffee- oder Teetassen sowie andere zerbrechlichen Dinge unbedingt von solchen genannten Tischen fernzuhalten sind. Ein Flat begrüßt Gäste bevorzugt dann, wenn Sie an heißen Kaffeetassen oder ähnlichem nippen. Dabei wird der zu Begrüßende liebevoll von allen Seiten an- und bewedelt. Nicht auszuschließen sind Verletzungen oder plötzlich auftretendes Chaos, dass den Flatbesitzer zu mörderischen Gedanken hinreißen lässt. Dabei ist es hilfreich, wenn man im Besitz eines IKEA - Kundenausweises ist, da sich so die Kosten für ruinierte Tassen- oder Gläsergarnituren minimieren lassen.
Wesen :
Selbstsicher und freundlich

Diese Wesenseigenschaften kann ich nur bestätigen, sie strotzen geradezu davon. So mancher Spaziergänger hat sich auch schon davon überzeugen können, dass ein Flat keinen vorbeilässt, ohne ihn freundlich zu begrüßen. Diese Selbstsicherheit kommt, vor allem bei Rüden, von heute auf morgen. Wenn auch der Welpe und Junghund noch alles und jeden liebte, so wird mit Beginn des „An-den-Baum-pinkelns-so-weit-oben-wie-ich-nur-kann“ jener Zeitabschnitt eingeleitet, den man im Allgemeinen mit „Flegelzeit“ betitelt. Manchmal fragt man sich in dieser Zeit, ob man vielleicht doch mal zum Tierarzt sollte, - um einmal die Ohren anschauen zu lassen (es könnte ja doch Ohrenschmalz sein). Ich persönlich hatte auch schon den Eindruck, dass mein Flat beständige Schmerzen in den Vorder- und Hintergliedmaßen hat, da er sich sehr langsam auf mich zu bewegte. Diese Annahme konnte ich dann aber doch wieder verwerfen, da er sich beim Anblick eines Artgenossen oder Leckerchens doch sehr plötzlich und in ungeahnter Schnelligkeit fortbewegen konnte. Man sagte mir, diese scheinbaren Krankheitsattacken von plötzlicher „Taub- und Lahmheit“ im Zusammenhang mit steigendem Selbstbewusstsein gehen wieder vorüber. Ich kann es kaum erwarten.
Kopf und Schädel :
Kopf lang und ansprechen geformt. Schädel flach, bei mittlerer Breite, leichter Stop in Augenhöhe, dabei in keiner Weise betont, so dass eine Konvergenz oder Divergenz nicht zu erkennen ist. Die Nase ist von guter Größe, mit gut geöffneten Nasenlöchern. Kiefer lang und kräftig, dadurch imstande Hasen oder Fasanen zu tragen.

Für den Flatbesitzer ist der Kopf ein sehr wichtiges Körperteil seines Hundes. Ist der Kopf standardgemäß geformt, kann man sehr gut leichte „Erinnerungsbetätschelungen“ darauf ausführen. Die Nase sollte auch standardmäßig sein, da durch die großen Nasenlöcher etwaige „Leckerli-Gerüche“ schneller wahrgenommen werden. Dabei öffnet sich der Kiefer vollautomatisch, um auch geschmacklich eine Bestätigung zu bekommen. Hinweis: Bitte üben Sie das schnelle wegziehen der „Leckerli-hinhalte- Finger“, zumindest für die ersten Jahre oder wenn ihr Flat völlig ausgehungert sein sollte (mehr als 24 Std.). Bitte nehmen Sie davon Abstand Hasen oder Fasane als Leckerchen zu benutzen.
Augen :
Mittelgroß, dunkelbraun oder haselnussbraun, mit sehr intelligentem Ausdruck (ein rundes, hervorstehendes Auge ist höchst unerwünscht). Nicht schräg eingesetzt.

Diese dienen hauptsächlich dazu, „nett zu schauen“. Wobei der Flat sehr genau unterscheidet, welchem Zweck sein Blick dienen soll und ihn dementsprechend anwendet. Futter z.B. ermuntert den Flat zum „siehst-du-nicht,-ich-bin-halb-verhungert - Blick“, manchmal noch sehr beeindruckend unterstrichen, mit einem herzzerreißenden Seufzer. Unerreichbares wird solange fixiert, bis es entweder in Flammen aufgeht oder doch im Magen verschwindet. Wobei danach der „Zickenblick“ aufgesetzt wird, der den noch unerfahrenen Flatbesitzer manchmal dazu veranlasst,dann doch noch irgendetwas zu geben. Sie werden sich wundern, wie gut ihr Flat Sie erzieht.
Behang :
Klein und gut angesetzt, dicht seitlich am Kopf getragen.

Auch Ohren genannt. Meist funktionieren sie hervorragend. Insbesondere Leckerlischubladen, Einkaufstüten oder ein großer Schlüsselbund können zur Funktionsüberprüfung derselbigen herangezogen werden. Das Kommando: "Hier" ist dafür in bestimmten Lebensabschnitten ihres Flats nicht geeignet, da es zeitweise - wie oben beschrieben - nur zu überflüssigen Tierarztbesuch führen könnte. Auch noch geeignet für "Trimmübungen".
Gebiss :
Kräftige Kiefer, mit einem perfekten regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

Hauptsächlich für einen Zweck - Nahrungsaufnahme. Egal wo - egal was. Ein Flat erkundet seine Umwelt durch seine Zähne. Hat er nichts zwischen den Zähnen,
schläft er wohl oder er ist krank. Seien Sie vorsichtig: wenn Sie meinen, er möchte nur mal daran riechen, - dass ist vorgetäuschte Nasenarbeit. In Wirklichkeit möchte er alles sofort an sich reißen, verschleppen und dann genüsslich daran herumkauen. Und - Höhenunterschiede von bis zu 1,50m halten ihn nicht davon ab, Ihnen Dinge abzunehmen. Auch hier muss ich warnen. Flats haben auch eine Phase des "Du Regenschirm-Ich-tragen". Besonders die, die aufgespannt sind. Ahnungslose Spaziergänger könnten unter Umständen dafür nicht immer Verständnis haben.
Hals :
Kopf gut auf dem Hals sitzend, wobei der Hals ziemlich lang und trocken sein muss, symmetrisch und schräg in der Schulter sitzend, dabei gut in den Rücken übergehend, um ein leichtes Suchen der Spur zu ermöglichen.

Vor allem weibliche Flatbesitzer werden ihn schätzen, denn dieses Körperteil ist zum schmücken da. Und da man als Flatbesitzer unweigerlich mehr Halsbänder als Flats hat (außer man ist ein Mann, die sind meistens etwas sparsamer in der Hinsicht), wird dieser täglich mit einem, je nach Stimmung oder nach dem Wetter willkürlich ausgewähltem Halsband umrahmt. Ansonsten verhilft er dem Flat, Essens-Spuren erfolgreich zu verfolgen, den Kopf um fast 180 Grad nach einem eventuell fliegenden Dummy zu drehen oder er ist einfach zum kratzen da.
Vorderhand :
Eine tiefe und ziemlich breite Brust, mit ausgeprägtem Brustbein, an der sich die Ellenbogen frei und regelmäßig
an der Brust vorbei bewegen. Vorderläufe gerade, mit Knochen von insgesamt guter Qualität.

Ist für das Wecken des Besitzers unerlässlich. Der freibewegliche Ellenbogen ermöglicht es dem Flat, seinem Besitzer mit einem Pfotenhieb aus dem Schlaf zu reißen. Da die Treffgenauigkeit des Flats zu wünschen übrig lässt, kann es hier zu unangenehmen Überraschungen kommen. Bitte halten Sie Eiswürfel oder Salbe immer in Reichweite. Klären Sie Ihre Kollegen darüber auf, dass Sie jetzt Flat-Besitzer sind und Ihr Ehepartner keinesfalls gewalttätig ist.
Gebäude :
Die vordere Rippenpartie ist eher flach. Der Körper zeigt einen guten Rippenkorb, der sich erst allmählich wölbt, dann in der Mitte deutlich gewölbt ist und zur Hinterhand in der Wölbung abnimmt. Lenden: Kurz und breit. Eine lange Lendenpartie ist höchst unerwünscht.

Für den "Otto- Normal- Flat- Besitzer" ist das einfach die Mitte des Körpers, in dem sich lediglich ein stets leerer Magen befindet, der gefüllt werden will. Falls Ihr Flat beim schlafen längere Zeit keine wohligen "Grunzlaute" von sich geben sollte, können Sie daran auch feststellen, ob Schnuckiputz noch lebt.
Hinterhand :
Muskulös, Knie- und Sprunggelenke nicht übertrieben gewinkelt. Die Sprunggelenke sind tief stehend. Sie sollen gerade und parallel im Stand sein. Kuhhessigkeit ist höchst unerwünscht.

Die "Flat-Hydraulik".
Bei allem, was ein Flat so erreichen will, ist die Hinterhand ein wichtiger Bestandteil. Ob es ein Leckerchen, ein Dummy oder ein Regenschirm ist - nur durch die Schubkraft der Hinterhand ist es dem Flat möglich, diese Dinge zu bekommen. Auch hier ist Vorsicht angesagt. Ein Flat unterschätzt seine Kraft (falls er überhaupt darüber nachdenkt) Kieferbrüche sind nicht ausgeschlossen.
Pfoten :
Rund und kräftig, mit eng aneinanderliegenden und gut aufgeknöchelten Zehen. Ballen dick und kräftig.

Stichwort "Wecken". Dies ist das Körperteil, welches einem mit voller Wucht morgens zwischen 7.00 und 9.00 Uhr ins Gesicht gedonnert wird. So wird einem auf zärtlicher Weise mitgeteilt, dass es Zeit zum Aufstehen ist. Am besten kaufen Sie sich mit Erwerb eines Flatwelpen auch ein Hochbett.
Rute :
Kurz, gerade und gut angesetzt, fröhlich, jedoch niemals wesentlich über der Rückenlinie getragen.

Gut bemuskelt.
Vorsicht, bei Augenkontakt.
Dieses Körperteil ist der Grund für Ihren IKEA- Kundenausweis.
Gangart / Bewegung :
Frei und fließend, gerade und parallel, sowohl von vorne als auch von hinten gesehen.

Die Gangart ist meist schnell, um ja nichts zu verpassen. Ausnahmen gibt es wie immer auch hier. Besonders in dem Fall, dass Ihr Flat im Gegensatz zu Ihnen noch NICHT nach Hause will, geht das Flattempo auf fast 0 km/h zurück. Diese schon erwähnte, temporär einsetzende Lahmheit kann durch "sekundenschnelles Herausziehen" eines schmackhaften Gegenstandes sofort geheilt werden.
Haarkleid :
Dicht, von feiner bis mittelstarker Textur und guter Qualität, so glatt wie möglich. Läufe und Rute gut befedert. Eine vollständige Befederung unterstreicht die Eleganz eines erwachsenen guten Hundes.

Das Fell ist im allgemeinen sehr pflegeleicht. Es trocknet schnell, sehr wichtig, da ein Flat bei jeder sich ergebenden Gelegenheit ins Wasser stürzt. Es erscheint wie ein innerer Zwang. Sie werden NICHTS dagegen unternehmen können. Wobei das Wasser weder sauber, noch tief sein muss. - Hauptsache es ist nass. 2 x im Jahr hat man mit herumfliegenden Haarbüscheln zu kämpfen. Beachten Sie hierbei, dass Sie einen Staubsauger besitzen sollten, der das verkraftet. Ansonsten wäre ein Chinesischer Nackthund eher für Sie geeignet.
Farbe :
Nur schwarz oder leberbraun.

Ist insofern von Vorteil, da man den sich im Fell befindlichen Schlamm ganzjährig nicht wirklich sieht. Nach dem Trocknen fällt der Dreck von alleine heraus ("Lotuseffekt"), die größeren Schlammbrocken kann man ausklopfen. Einen leistungsstarken Staubsauger haben Sie ja hoffentlich inzwischen.
Größe und Gewicht :
Erwünschtes Gewicht in guter Kondition:
Rüde : 27-36 kg
Hündin : 25-32 kg
Erwünschte Widerristhöhe
Rüde : 59-61,5 cm
Hündin : 56,5-59 cm

Graue Theorie !
Es ist nicht vorhersehbar, wie Ihr Flat mal wird. Aber das ist ja das schöne, - immer für eine Überraschung gut. Lassen Sie sich das gesagt sein, - bei einem Flat-Coated gibt es keinen Standard. Jeder ist ein "Unikat" für sich.
Fehler :
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Ein Flat hat "keine Fehler".
Sie sind so wie sie sind. Immer gut für einen Streich und Sie werden Ihr Leben aufmöbeln. Kein Tag ist wie der andere und Sie werden keinen Tag mehr ohne Ihren Flat erleben wollen.
Anmerkung :
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Falls Sie sich entscheiden, einen Rüden in Ihren Haushalt zu nehmen, werden Sie dass jeden Tag überprüfen können. Flats sind "Körbchenhunde".
Kategorie I schläft gerne darin,
Kategorie II hat sie zum fressen gerne.
Besitzen Sie einen Kategorie I - Flat, wird er bevorzugt in "Rückenlage" schlafen, wobei Sie dann täglich überprüfen können, ob Ihr Flat noch "intakt" ist, oder er bei irgendwelchen Aktionen (davon gibt es genug) die Hoden verloren hat.
Übersetzung :
Uwe H. Fischer
Großbritannien
Datum der Publikation des
gültigen Original-Standards :
08.09.1988
Mit freundlicher Genehmigung von :
Jane Englmeier
www.scox.de